Als chirurgisch, implantologische Schwerpunktpraxis beschäftigen wir uns täglich mit der Fragestellung: „Sind bei mir Implantate überhaupt noch möglich?“. Nur in den seltensten Fällen erhalten wir Überweisungen für Zahnimplantate bei ausreichendem Knochenangebot. Diese einfach gelagerten Implantatfälle werden meist in der Hauszahnarztpraxis direkt implantiert. Aus diesem Grund verfügen wir über eine große Erfahrung bei Implantaten mit begleitenden oder vorbereitenden Knochenaufbaumaßnahmen.
Damit ein Implantat sicher und langzeitstabil im Knochen einheilen und seinen Dienst verrichten kann, benötigt es allseits eine ausreichende Knochenbedeckung. Nur ein stabiler Knochen kann ein Implantat stabil tragen. Die Natur hat Ihre Regeln und wir können diese nur bedingt beeinflussen und „austricksen“. Was geschieht bei einer Implantation vereinfacht dargestellt? Wir inserieren eine künstliche Wurzel aus Titan in den Kieferknochen. Dieser erkennt das Implantat nicht als Fremdkörper und integriert es ohne es abzustoßen oder bindegewebig abzuschotten. Es findet eine Osseointegration (Integration in den Knochen) statt. Dies setzt alleine von der Wortbedeutung schon voraus, dass überhaupt genügend Knochen vorhanden sein muss, um das Implantat zu integrieren. Und so ist es! Werden Implantate unter Missachtung von Mindestknochenstärken inseriert, kommt es kurzfristig zum Implantatverlust. Häufig werden diese Fälle als Implantatabstoßung durch Allergien auf Titan erklärt. Fakt ist, dass es weltweit keine einzige nachgewiesene Titanallergie gibt. Der frühe Verlust von Implantaten ist entzündlich bedingt. In der Mundhöhle kann es aufgrund der Bakterienbelastung grundsätzlich, aber andererseits sehr selten schicksalhaft, zu Entzündungen kommen. Meist aber handelt es sich bei Entzündungen in der Frühphase der Implantateinheilung um eine zu starke Traumatisierung des implantattragenden Knochens, weil dieser nicht ausreichend für eine Implantatverankerung dimensioniert ist.
Entweder es liegt genügend Knochen vor, dann ist eine Implantation einfacher und sicherer als eine Zahnentfernung möglich, oder es liegt nicht genügend Knochen für eine sichere Implantatverankerung vor Dann muss vorbereitend oder simultan zur Implantation dafür gesorgt werden, dass genügend Knochen vorhanden ist, damit die Osseointegration überhaupt möglich ist.
Unser Konzept lautet einfach beschrieben:
Knochenaufbau in der Kieferbreite oder Höhe:
Findet das Implantat genügend Halt im eigenen Knochen wird simultan zur Implantation Knochen aufgebaut. Hierzu verwenden wir wenn immer möglich, körpereigenen Knochen aus dem Mund und körpereigene Blutbestandteile (PRGF, Endoret/ bti-biotechnologyinstitute.com/de/regenerativen-medizin/)
Eine Knochentransplantation aus der Hüfte schließen wir aus. Auf Knochenersatzmaterial greifen wir nur in Ausnahmefüllen zurück oder im weiter unten beschriebenen Fall des Sinusliftes.