Die Volkskrankheit Parodontitis wird, da sie lange Zeit schleichend und symptomfrei verläuft, von vielen Patienten unterschätzt. Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates (Zahnfleisch und Knochen), die meist mit einem sporadischen Zahnfleischbluten bei der Zahnpflege beginnt. Dies sind die ersten Warnzeichen. Ferner sind Mundgeruch, schlechter Geschmack, gerötetes Zahnfleisch und Zahnwanderungen deutliche Hinweise auf eine mögliche Parodontitis. Unbehandelt führt Parodontitis durch massiven Kieferknochenabbau zum weitreichenden Zahnverlust. Dieser ist dann sogar häufig nur noch sehr schwierig im Rahmen einer späteren Behandlung, z.B. mit Implantaten zu rekonstruieren.
Die bei der Parodontitis vorliegenden Bakterien und Toxine stehen nachgewiesenermaßen mit vielen anderen chronischen Allgemeinerkrankungen negativ in Verbindung. So begünstigt Parodontitis Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sowie Erkrankungen des Herz-Kreislauf- Systems, wie koronare Herzkrankheit und Herzinfarkte. Frühe Formen der Parodontitis haben sogar Einfluss auf die Frühgeburtsrate.
Die Patientengruppe ab 50 + ist jedoch besonders stark von dieser Erkrankung betroffen. In diesem Alter ist nicht mehr Karies für den Zahnverlust verantwortlich, sondern in aller Regel Zahnbetterkrankungen.